Die Wasserverhältnisse in Eckstedt
Die Frage nach der
Wasserversorgung durch eine Wasserleitung taucht nach Akten im Staatsarchiv Weimar B.30070 im Jahr 1743 auf.
Am 17. April wird von Ernst August eine Wasserleitung von Bachstedt nach Eckstedt befohlen.
.... Doch ist es anscheinend bei dem Befehl und den Erörterungen geblieben; denn von einer Wasserleitung ist danach
nichts mehr zu hören. Und doch war die Erkenntnis, dass Eckstedt eine Leitung brauche, eine wertvolle Entscheidung im
18. Jahrhundert; denn das in Eckstedt stehende Schichtwasser ist sehr salpeterhaltig und hat einen sehr hohen Prozentsatz
an schwefligen Säuren. Deshalb eignet es sich weder zum Kochen noch zum Waschen und Regenwasser und
Grammewasser mussten es zur Bereitung von Speisen ersetzen. Aber das Regenwasser wimmelte im Sommer von
Stechmückenlarven und das Grammewasser war nicht gerade appetitlich. Tote Schweinchen, Katzen und Hühner
waren nichts Seltenes, dazu die Molkereiabfälle.
Auf Anregung des Gutsinspektors Schreibe wurde den unhaltbaren Zuständen durch den Bau einer Hochdruckleitung
von Ollendorf her im Jahre 1905 ein Ende gemacht. Der Bau kostetete gegen 3.600 Mark und wurde vom
Tiefbauunternehmen Rödiger aus Jena ausgeführt. Rittmeister Schwanitz schenkte der Gemeinde die Quelle.
1994 wurde unter der
Verwaltungsreform (Eckstedt gehörte zum Landkreis Sömmerda) die alte noch teilweise von 1905 bestehende
Wasseranlage an die Ohra-Fernwasserleitung angeschlossen.
Der Name Gramme ist vom germanischen
Wort GRAMO abgeleitet und bedeutet "die Böse".
Schichtwasser läuft von vielen kleinen Rinnen in den Brunnenschacht und bringt besonders beim völligen
Entleeren des Brunnens viel Schlamm mit. Bei der ersten Wiederentnahme ist das Wasser sehr trüb durch die
Ausschwemmungen.
Noch heute haben Wasserproben die genannten Salpeter- und Schwefelanteile ergeben.
Neu dazu gekommen ist ein enorm hoher Stickstoffanteil.
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